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Brennnesselworkshop Wollwerk Münsingen 2025

Ich bin mal wieder ganz beseelt beim Anblick der ganzen Fotos vom Brennnesselseminar in Münsingen an diesem vergangenen Wochenende. Hier eine Auswahl. Ich bin bei dem vollem Programm von Ernte, Fasern abziehen, Kordel drehen, Traumfänger und Nadelbindebeutel schlingen, Räucherbuschen binden, Papierschöpfen und Spinnen vollauf mit dem Ablauf und dem Zeigen der Techniken beschäftigt und sehe oft erst beim Anblick der Fotos, was für tolle Energie und tolle Menschen dort zusammen gekommen sind. Am ersten Tag hatten wir Sonne und es blieb trocken, so konnten wir die ganze Zeit draußen bleiben. Um ein paar Stängel zu ernten, sind wir zum alten Pferdelazarett gegangen. Dort gibt es einen verwilderten Garten und es wuchsen viele schöne Brennnesseln. Hier gab es auch die erste Brennnesselgeschichte. Auf die Brennnhaare gehe ich auch immer gerne ein, sie sind so heilkräftig und wenn man das weiß, schmerzen die Stiche gar nicht mehr, der Kopf, das Denken bewertet die Stiche dann positiv.
Meine Auswahl an Stängeln war diesmal groß und vielfältig. Das Thema Ernte ist mir wichtig, damit jeder damit Zuhause weiter machen kann. Brennnesselfasern zum Spinnen kann man nämlich nicht kaufen, sollte man auch nicht. In Nepal werden in handwerklicher Weise Brennnesselfasern verarbeitet. Würde man nur die Fasern kaufen, könnten die Menschen dort nicht selbst ihre Handwerkskunst wieder beleben und hätten nur die körperlich schwere Arbeit des Erntens und Aufbereitens der Fasern. Der Verdienst wäre zudem nur sehr gering. Die Textilien aus Nepal im Laden des Wollwerks sind aus feinstem Garn in Nepal verstrickt, dies fördert das Handwerk dort und erlaubt einen Zuverdienst, der körperlich nicht ausbeutet. Das zu wissen ist mir wichtig, da es doch viel einfacher ist, etwas zu kaufen, doch die Konsequenzen sollte man bewusst haben.
Am zweiten Tag gab es viel Regen, doch wir konnten im großen Laden mit Werkstattcharakter sein und auch unter einem Dach im Eingangsbereich. Die Papiere haben wir in der bereit stehenden Heißmangel getrocknet.
Jede konnte auswählen, was sie machen möchte. Manche schafften in der Zeit sogar alles. Diesmal durfte auch ich wieder etwas Besonderes lernen. Ich hatte meinen Handrocken, den ich beim letzten Wollfest in Backnang gekauft hatte, dabei. Ich hatte jedoch keine Ahnung, wie ich diesen verwenden kann. Dorit hat es mir zeigen können und es sah bei ihr ganz einfach aus ... mal sehen.
„Das habe ich gemacht! Mit meinen Händen, quasi aus Nichts, nur ein paar Stängel.“ Eine Teilnehmerin war so begeistert, dass es mich riesig gefreut hat und sicher auch auf die anderen übergesprungen ist. So empfinde ich es auch, es ist einfach wundervoll, was wir Menschen alles kreieren können und was uns die Natur dafür schenkt. Das wieder zu entdecken, wird viele Sorgen und Probleme lösen, da bin ich mir sicher. Bei Handarbeiten steht die Zeit still, Gedanken kommen zur Ruhe und vieles löst sich allein dadurch auf.
Danke an Christine und Martina vom Wollwerk für den schönen Platz und die Organisation, den schönen Laden, wo die Teilnehmer gerne zwischendurch schon für den Winter Warmes und Kuscheliges einkaufen konnten. Dort gibt es übrigens sehr schöne Brennnesseltextilien. -Garn und -Stoffe zu kaufen. Und danke Martina Kübler Verissimo für die Unterstützung beim Kurs. Mit ihren Fähigkeiten als Flugbegleiterin hat sie mir wie schon im vergangenem Jahr geholfen, dass sich jeder wohl fühlt und jeder genug Aufmerksamkeit bekommt. Danke auch für einige der Fotos, die ich verwenden darf, liebe Martina.
Ich bin beim Wollfest in Backnang Ende Oktober mit einem Stand und Kurse vertreten, dort zeige ich gerne, was ich so in den Kursen mache.