Seminare zur Faseraufbereitung habe ich an verschiedenen Orten in Deutschland, in der Schweiz und Österreich angeboten. Pflanzenfasern aus Brennnessel wurden schon zu Urzeiten und in vielen Ländern der Welt hergestellt. Sie ist Heil- und Nahrungspflanze und hat einen starken Einfluss auf unser Bewusstsein, ist verbindend und bringt uns ins Hier und Jetzt.
Ausblick 2025 (teilweise noch nicht buchbar):
Rosenheimer Heilpflanzenschule, 21.6. bis 22.6.2025
Wollwerk Münsingen, September 2025
Landvolkshochschule Freckenhorst, 18. bis 19. Oktober 2025
Paartaler Kräuterkeller, Kursort Oase Steinerkirchen, 15. bis 16 .November 2025
Inhalt:
Bei meinen Brennnesselfaserseminaren werden wir im Herbst selbst (jahreszeitlich abhängig) Brennnesselstängel finden und ernten. Ich werde auch Stängel verschiedener Jahreszeiten und Qualitäten zu Verfügung stellen. Diese werden wir abziehen, daraus Kordeln drehen und das Nadelbinden kennen lernen. Nadelbinden ist eine urzeitliche Textiltechnik bei der das Spinnen, Verzwirnen und das Verschlingen des Garns zu einem Textil in einem Arbeitsgang erfolgt. Mit einer Holz- oder Knochennadel oder nur mit den Fingern kann dies gemacht werden kann. Daraus können mit sehr viel Geduld Netze oder ganze Kleidungsstücke entstehen. Bei den zweitägigen Kursen kommt noch das Spinnen, die einfache Herstellung einer Spindel, wer diese mitnehmen möchte (Kosten 5 Euro) und Papierschöpfen hinzu. Bei den eintägigen Kursen kann ich das Spinnen und Papierschöpfen kurz zeigen.
Meine Kurse sind experimentell, künstlerisch. Das heißt es geht nicht darum etwas zu produzieren, sondern das Material kennen zu lernen, die Techniken kennen zu lernen. So entstehen kleine Übungsobjekte.
Desweiteren werden wir viel über die Nahrungs- und Heilpflanze erfahren. Brennnesselgeschichten und Märchen hören und Brennnessel essen und trinken. Bei Interesse sende ich weitere Infos, ansonsten geben die Rückblicke auf meinen Blog einen guten Einblick.
Für weitere Infos und Anmeldung für die Kurse bitte die jeweiligen Veranstalter kontaktieren.
Hier ein paar Rückblicke vergangener Seminare:
Seminar in Biel, Schweiz, 2017
Seminar in Burgstall (Murr), 2018
Seminar in Wisen, Schweiz, 2019
Seminar in Burgstall (Murr), 2019
Seminar in Riedikon, Kidin, Schweiz, 2020
Seminar in Freiburg, Freiburger Heilpflanzenschule, 2020
Seminar in Bernhardzell, Feuervogel, Schweiz 2021
Seminar im Wollwerk Münsingen, 2021
Seminar auf der Wildfarm Pfrunder, Schweiz, 2021
Seminar im Wollwerk Münsingen, 2022
Seminar an der Freiburger Heilpflanzenschule, 2022
Seminar in Steg, Feuervogel, Schweiz, 2022
eintägiges Seminar in Burgstall (Murr), 2023
Seminar an der Rosenheimer Heilpflanzenschule, 2023
Seminar an der LVHS Freckenorst, 2024
Brennnesselfasern kann man selbst herstellen, seit einigen Jahren probiere ich viel aus. Standort, Jahreszeit und die Weiterverarbeitung beeinflussen die Beschaffenheit und Qualität der Faser. Man kann auch Nesselfasern aus Nepal bestellen, die auch handverarbeitet sind. Mit dem Waschen, wird sie immer weicher. Die Brennnesselfaser ist innen hohl und deshalb temperaturausgleichend und sehr angenehm auf der Haut zu tragen. Außerdem kann die Faser sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen. Meine Brennnesselmütze trage ich auch gerne im Winter angefeuchtet im Haus, das schützt die Haare vor trockener Heizungsluft, nach dem Haare waschen ersetzt sie ein Handtuch und in der Sauna schützt sie den Kopf vor zu viel Hitze. Die Bernnnesselschuhe sind im Sommer sehr angenehm, um damit im Garten, auf Waldwegen und im Bach zu laufen. Gerade im Wasser ist es schön, wie sich die Fasern dann an den Fuß anschmiegen.
Nadelbinden ist eine uralte Technik um Textilien, Netze und Taschen herzustellen, die schon in der Steinzeit angewendet wurde. Auf der ganzen Welt wurde und wird auch noch immer in dieser Technik gearbeitet. Die Brennnesselfaser eignet sich hervorragend dafür. Indem Kordeln immer wieder angesetzt werden, entstehen diese Textilien, ohne dass vorher ein Faden gesponnen und verdrillt werden muss. Dies geschieht während des Knüpfens. Die abgezogenen langen Faserstränge müssen nur wenig aufbereitet werden, um sie für das Nadelbinden verwenden zu können. Diese Technik erfordert ein bisschen Übung. Es schult die Sinne und Fingerfertigkeit ungemein und die Textilien haben eine ganz besondere Ausstrahlung.
Aus den kurzen Faserresten oder abgetragener Textilien kann man noch Papier herstellen. Bei der Brennnesselfaser benötigt man bei einer guten Bearbeitung der Fasern keine Bindemittel, damit das Blatt nicht auseinander fällt. Die Faser ist so fein, dass sie sich im Wasserbad gut miteinander verbinden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Als Lampenschirm gibt die Faser ein sehr schönes Licht. Es wird auch derzeit daran geforscht, Brennnessel als Druck- und Schreibpapier zu verwenden.
In Nepal wird die Brennnnesselart Girardinia diversifolia zu Fasern verarbeitet. Über da Internet kann man Bezugsquellen finden, jedoch muss meist eine größere Menge abgenommen werden. Die Faser ist unserer ganz ähnlich und wird ebenso von Hand gewonnen und versponnen. Das Garn ist eher etwas grob, die Qualität sehr schwankend. Mit dem Waschen wird sie immer weicher. In der Galerie habe ich noch weitere Sachen abgebildet, die ich aus dem Garn gestaltet habe. Im Wollwerk Münsingen kann man so ein Garn und auch Textilien aus Brennnesselgarn und handgewebte Stoffe erwerben.