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Brennnesselfaserkurs Freiburger Heilpflanzenschule 2022

Hier ein kleiner Rückblick vom Brennnesselfaserseminar in Freiburg. Nun habe ich ein eigenes Auto, da ich mit dem vielen Gepäck mit der Bahn einfach nicht mehr gut ankommen kann. 

 

Nun schon das vierte Seminar dort. Ich dachte diesmal, dass ich dort einen Ort mit vielen Brennnesseln zum direkt ernten habe, da im letzten Jahr das Jesuitenschloss, wo die Heilpflanzenschule ist, beinahe umwachsen war von großen Brennnesseln. Irgendwer ist aber wohl auf die Idee gekommen, kurz vor meinem Kurs alles weg zu mähen. Ein paar Stängel konnte trotzdem jeder finden und ich hatte zum Glück auch genügend dabei. Bei der größeren Gruppe dort, wäre das ansonsten etwas schief gegangen. Frisch nachwachsende Brennnesseln gab es dafür um so mehr und das Thema Urtifikation, das heilsame Berühren mit den Brennhaaren, konnten wir damit gut anwenden. Eigentlich habe ich bei jedem Kurs irgendeine Herausforderung zu meistern, irgendwas gibt es immer zu improvisieren, irgendwas ist immer anders. Cornelia und Joachim von der Heilpflanzenschule konnten diesmal nicht dabei sein, da sie selbst einen Kurs in Tirol gaben. Dafür hat mich Friederike unterstützt und ein paar leckere Brennnesselimbisse vorbereitet und den Raum gemütlich für uns gemacht.

 

Seltsamerweise ging dann alles besonders gut. Ich hatte einen regelrechten Adrenalin-Schub und war ziemlich konzentriert. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, beim Kordel drehen, Nadelbinden und Spinnen immer wieder zu sagen, dass das langsame Tun und die Entspannung dabei wichtig ist. Auch für mich selbst.

 

Zu Beginn hatte ich gefragt, was denn so die Erwartungen und Wünsche sind. Und da sehr häufig der Wunsch nach Geschichten mit und um die Brennnessel genannt wurden, habe ich davon einige erzählt. Ich hatte diese diesmal auch gut vorbereitet, da ich gemerkt habe, dass Geschichten, die ich selbst nicht ganz durchdrungen habe, die Essenz nicht ganz verinnerlicht habe, auch nicht so packend erzählen kann. Erst wenn ich selbst von der Geschichte begeistert bin, kann ich diese gut rüber bringen.

 

Hier will ich noch mal die nomadische Erzählkunst von Kathinka Marcks erwähnen. Dort habe ich schon an zwei Workshops teilgenommen und gute Hinweise und Techniken für das freie Erzählen bekommen und üben können. Ich hoffe, ich habe mal die Zeit, die Ausbildung zu machen. Die Erzählkunst bewirkt beim Erzähler und Zuhörer so viel, da entsteht so ein spannender Austausch. 

 

Ansonsten habe ich wieder mit den Kursteilnehmern und -Teilnehmerinnen gemacht, was ich immer mache, also Ernten, Kordel drehen, Nadelbinden und Spinnen. Dass das diesmal in der großen Gruppe so gut ging, lag auch daran, dass diejenigen mit mehr handwerklicher Erfahrung, diejenigen mit weniger Erfahrung unterstützt haben. Vielen Dank dafür. Es ist für mich besonders schön zu sehen, wenn Menschen, die zwischendrin denken, sie würden das nie lernen, es dann doch schaffen. An der Heilpflanzenschule kommen auch immer besonders erfahrene Kräutermenschen und auch ich lerne immer wieder Neues dazu. Manche haben mir auch gezeigt, was sie schon ausprobiert haben mit der Faser und eine Teilnehmerin hatte auch ein schönes Märchen über die Brennnessel für uns.

 

Am Montag nach dem Kurs habe ich dann Kathinka und Daniel mit ihrer kleinen Tochter Salome von der nomadischen Erzählkunst Zuhause besuchen dürfen, denn sie wohnen ganz nah bei Freiburg. Wir sind ein bisschen spazieren gegangen und haben viel erzählt  :-)

 

Wie schön, dass ich durch die Brennnessel so viel Neues kennen lernen darf. So viele tolle Leute, so schöne Orte. Im nächsten Jahr möchte ich das allerdings etwas reduzieren, da ich auch wieder mehr Ruhe brauche, um gestalterische Projekte umzusetzen. 

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