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Brennnesselfaserkurs in Burgstall Oktober 2022

Premiere auf meiner Terrasse: Mein erster Brennnesselkurs nach der Renovierung und kleinen Erweiterung der Terrasse. Es ist immer noch ein bisschen eng, aber für 5 Menschen hat es Platz und für mich ist ein Kurs Zuhause wesentlich einfacher. Auch den Kursteilnehmern gefällt die kleine Runde und der etwas persönlichere Rahmen gut. Das ist auch der Grund, warum ich im nächsten Jahr nicht mehr so viele Kurse in anderen Orten machen werde.

 

Zu Besuch waren vier Kräuterfrauen aus Leipzig und eine Kräuterfrau aus der Nähe da. Diesmal durfte ich auch wieder viel Inspirationen von den Frauen bekommen.  Ich hatte gar nicht auf den Wetterbericht gehört und hatte meinen Sonnenschirm schon weggeräumt. Es war am Samstag aber so sonnig und warm, dass wir ihn brauchten. Wir waren fast die ganze Zeit draußen. Zuerst ging es zu den Brennnesseln, wo auch andere Aspekte der Pflanze Thema waren, insbesondere die wertvollen Brennhaare. Ein Schmetterling mit etwas brüchigen Flügeln flatterte um uns herum, im Herbst sieht man überall das sich Zersetzen und auch das Neue schon. Wir ernteten Stängel, zogen Fasern ab und die erste Kordel wurde gedreht. Zuhause wurden dann weitere Stängel auch von anderen Standorten  und Jahreszeiten abgezogen, während ich das Brennnesselessen zubereitet habe. Der Brennnessel-Kürbis-Eintopf ist gut gelungen und Kaffee, Tee und Kuchen hatten wir auch. Entspannung zwischendrin ist ganz wichtig bei so einer Arbeit.

 

Nachmittags stand dann Nadelbinden und Papierpulpe ansetzen an. Bei allen Kursen war es bisher schwierig, die Technik des Zunehmens für einen Beutel in der Schlingtechnik zu erklären, auch eine Skizze hatte bisher nicht viel gebracht. Von Almut, die auch Schriftsetzerin war wie ich früher, hab ich noch einen guten Tipp bekommen, wie ich das farblich gestalten kann, sodass es übersichtlich wird. So habe ich nach dem Kurs eine große Zeichnung gemacht, die ich nun auch für andere Kurse gut brauchen kann.

 

Am nächsten Tag, haben wir dann die Fasern für das Spinnen aufbereitet. Vorher erzähle ich immer ein bisschen zu den Spindeln und auch über die Faserbeschaffenheit. Eine einfache Spindel konnten die Frauen auch wieder bauen. Meine Nadeln fürs Nadelbinden sind eigentlich auch einfach herzustellen, es dauert aber zu lange, dieses auch noch in den Kurs zu packen. Ich habe mittlerweile eine größere Kollektion und gebe Tipps, wie man diese einfach schnitzen kann. 

 

Mittags gab es dann Brennnesselsuppe und Löwenzahnpesto mit leckerem Brot von den Freybauern. Dazu gab es Kostproben vom Brennnesselbier, eine Flasche hatte ich noch von den Brennnesselwochen in Winterthur von Doris Abt und eine Flasche von meinen Brauexperimenten. Bei mir sind die Ergebnisse mal so mal so, diesmal hatte ich Glück und auch mein Bier schmeckte gut.

 

Beim Nadelbinden hatten die Frauen schon gemerkt, man darf nicht aufgeben und muss geduldig sein, bis es "schnackelt" im Gehirn, wie man hier sehr treffend im Schwäbischen sagt. Auch beim Spinnen dauert es eine Weile, bis die Koordination mit Spindel drehen und Faden zurechtlegen einfach wird. Das klappte allerdings diesmal auf Anhieb ziemlich gut, zumal mein Hinweis, erst mal ganz langsam anzufangen, wohl ankam. Ich habe auch immer mehr Erfahrung, sodass ich viele Anfangsschwierigkeiten kenne und darauf eingehen kann. Die Fasern für das Papierschöpfen bereite ich vor den Kursen mit Schere und Mixer vor. Das ist schon ziemlich aufwendig, doch so finden meine aufgetragenen Brennnesselschuhe noch eine gute Verwendung und ich habe genug Material.

 

Danke an meine Teilnehmerinnen, auch für die lieben und leckeren Mitbringsel und den schönen Austausch unter Kräuterfrauen. 

 

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