virtuelle Kräuterwanderung Juli 2020

Hier nun noch ein kleiner virtueller Kräuterspaziergang für den Monat Juli. Ein ständiges Werden und Vergehen. Blüten, Samen, neu nachwachsende Kräuter ... alles nebeneinander. Nun beginnt die Zeit, auch für den Winter zu sammeln. Samen der Brennnessel kann man gar nicht genug haben, deshalb fange ich schon an. Wilder Majoran und Schafgarbe brauche ich auch sehr viel. Zum Würzen, Baden und Tee. Die Spitzwegerichsamen sind sehr lecker, um diese immer wieder unterwegs zu essen. Auch Bärenklauknospen sind ein fenchelartig schmeckender Unterwegs-Snack. Morgens sind alle Pflanzen mit kleinen Tautropfen übersäht und auch sonst ist früh morgens viel los auf der Wiese. Einer Spinne ist gerade das Frühstück ins Netz gehüpft und Schnecken wagen sich auf Brennnesseln. Ich freue mich schon auf die Samen des Springkrautes. Ich kann nicht glauben, dass die Pflanze hier einen Schaden anrichtet, vielmehr ist sie eine Bereicherung, insbesondere durch die Blüten für die Insekten im späten Sommer. Da ihre Wurzeln nicht tief wachsen und die Pflanze einjährig ist, verstehe ich nicht , warum sie vorab bekämpft wird. Wenn sie überhand nimmt, kann man immer noch ein zu viel verhindern. Auch die Nachtkerze ist ein Neophyt, also eine Pflanze, die ursprünglich von einem anderen Kontinent stammt. und eine wunderschöne Bereicherung und zudem eine hervorragende Nahrungspflanze. Eigentlich wandert alles über die Welt, auch Menschen, die stammen, so heißt es ursprünglich aus Afrika ... sind wir also auch Einwanderer? Man nennt die Nachtkerze auch Schinkenwurz, weil die Wurzel so nahrhaft ist. Die Dürrwurz wächst in diesem Jahr vermehrt. Durch die ziemlich brutale Maht am Hang, der sonst bedeckt von wildem Majoran war, hat sich die Dürrwurz dort angesiedelt, sie wird auch wilder Alant genannt. Sie ist verwand mit dem Alant, der früher in jedem Bauerngarten wuchs und für Räucherungen und Lungenleiden verwendet wurde. In diesem Jahr möchte ich wieder Samen der verschiedenen Kräuter sammeln und aufbewahren.

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