Die Möglichkeiten mit Löwenzahn zu spielen und kreativ zu sein, scheinen unendlich. Schon im letzten Jahr habe ich einiges mit Kringeln und Pusteblume ausprobiert. In diesem Jahr geht es mir besonders um die Farbe, die in der Pflanze steckt. Wolle und Kleidung färben ist spannend und ging erstaunlich einfach. Man kann aber auch einfach direkt mit den Blüten malen, Kreide oder Wasserfarben herstellen.
Ich sammle sehr viel Löwenzahn, Stängel, Knospen, Blätter, Blüten und Wurzeln. Schneide, zupfe und trockne die Pflanzenteile, koche, backe, male und bastle. Selbst Töne kann man aus dem Stängel locken. So lerne ich die Pflanze und ihre Inhaltsstoffe immer besser kennen. Es ist spannend, wie sich die Pflanze verändert, was man alles entdecken kann. Es geht mir gar nicht um das Ergebnis, ein Bild oder Objekt. Es geht mir darum, das Wesen der Pflanze immer besser kennen zu lernen. Es wird immer deutlicher, die Pflanze steht für Kreativität, Lebensfreude, für die unendlichen Möglichkeiten im Leben.
Eine Buchherstellung dauert. Ein Buch ist etwas, das bleibt, einmal gedruckt, steht es geschrieben. Was ich dort schreibe und abbilde soll Gültigkeit haben, auch noch in 100 Jahren. Ich merke, wie der Gedanke daran, dass es gedruckt wird, mein Vorgehen verändert. Das Internet ist flüchtig, kann jederzeit verändert oder gelöscht werden. Ich recherchiere zwar auch im Internet, hole mir Inspiration, probiere aus, verändere, ansonsten Frage ich auch andere aus dem jeweiligen Fachgebiet, überlege, was sein kann, bevorzuge Bücher als Quellen insbesondere bei geschichtlichen Überlieferungen. Zum Glück liest eine Lektorin des Verlages mein Buch vor dem Druck, das gibt weitere Sicherheit, dass Texte und Bilder schlüssig sind. Bis zum Erscheinen dauert es deshalb noch. Produktion und Korrekturläufe beginnen im Herbst. Anfang 2026 soll es dann soweit sein. Ich bin langsam schon aufgeregt, denn Abgabe des Scriptes ist im Sommer.