Aus den ganzen Fasern, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe, habe ich nun schon ganz schön viel versponnen. Wenn man anstatt Fernsehen zu schauen ein paar Stunden abends bei schöner Musik spinnt, kommt man schon voran. Ich kann mir gut vorstellen, dass früher so die Abende verbracht wurden und ich finde es wesentlich entspannender, als die heute üblichen Abendbeschäftigungen. Ich habe drei unterschiedliche Faserqualitäten. Die ganz Langen habe ich zu dünnen Fäden gesponnen: grüne, festere und helle, weichere. Da weiß ich noch nicht so genau, was ich damit machen möchte, die sind mir sehr wertvoll. Eine halbe Tasche habe ich schon mit den weniger langen und groberen Fasern gehäkelt. Das Nadelbinden habe ich auch schon mit Brennnesselfasersträngen ausprobiert und hatte auch schon ein paar Reihen. Das habe ich aber wieder aufgelöst, da ich gerne eine Kappe daraus machen möchte und der erste Versuch zu viele Fehler hatte. Ich muss noch üben und will dafür nicht meine Fasern verschwenden. Die Nadel habe ich mir selbst aus einem Stück Hartholz geschnitzt, das ging ganz einfach. Ich habe sie noch geschliffen und mit Wachs poliert und so ist sie schön glatt. Ich muss auf jeden Fall noch viel ausprobieren. Außerdem habe ich erfahren, dass in Sibirien feine Brennnesselstoffe hergestellt werden, ich will sehen, ob ich mehr erfahren kann. Ich habe eine superfeine, angenehme Brennnesselbettwäsche gekauft - ein Traum!