Den Jahreswechsel habe ich mit Freunden verbracht und ein Brennnessel-Neujahrsbrot am Silvesterabend in meinem neuen Holzherd gebacken. Meine bei der Renovierung frei gelegten Balken haben ein Loch gehabt, weil dort ziemlich radikal für Elektroleitungen Löcher auch in tragende Balken gebohrt wurden. Ich habe es nun umfunktioniert, um die Mistel daran aufzuhängen.
Am Neujahrsmorgen haben wir noch viele frische, junge Brennnesseln gefunden und sie sind sehr lecker! Es gab ein wunderschönes Licht im Burgstaller Tal, die Brennnesseln waren vom Frost überzogen. Es ist erstaunlich, wie robust die jungen Pflanzen sind. Ein paar sonnige Tage, und schon wächst die Pflanze weiter. So findet man fast den ganzen Winter über Brennnesseln, wenn kein Schnee liegt. Wir haben in meinem Brennnesselsäckchen die jungen Triebe gesammelt. Außerdem habe ich noch sehr schöne Faserstängel gefunden, eine Kordel gedreht und ein ganzes Bündel mitgenommen. Unterwegs haben wir dann so viele Schneckenhäuser gefunden, dass wir am Baumstamm, wo ich schon einmal Schnecken platziert hatte, eine große Schneckenparade aufgebaut haben. Dann gab es viele Fichtenzapfen auf dem Weg, und so konnten wir für die anderen Spaziergänger noch einen kleinen Weg-Stopper zum Neuen Jahr damit legen.
Mittags gab es dann Brennnesselsalat. Dazu einfach die jungen Brennnesseln in einem Tuch zerdrücken oder mit einer Nudelrolle darüber rollen, damit sie nicht mehr brennen. Dann klein schneiden, in eine Schüssel geben. Mit (Apfel-)Balsam-Essig, einem guten Öl, (Brennnesselsamen-)Salz und Pfeffer eine Salatsoße mischen und mit den Brennnesseln in eine Schüssel geben. Man muss wirklich sicher gehen, dass die Brennhaare alle zerdrückt werden, im Mund ist das Brennen schon nicht so toll, an den Händen kann ich es schätzen, zumal es die Hände durch die durchblutungsfördernde Wirkung auch wärmt. Der Salat schmeckt zu Ofengemüse und einem Dipp aus Joghurt und saurer Sahne. Wir hatten sogar Schnittlauch an einem sonnigen Hang gefunden, das passte gut in den Dip.