Im Herbst ist es wieder besonders spannend, was man so alles entdecken kann. Einiges ist schon verblüht, Blätter verwelken, Samen und Früchte reifen und einiges wächst frisch nach.
Außer Schlehen und Weißdorn fällt mir der Hartriegel in diesem Jahr besonders auf. Die Kornelkirsche ist ein Hartriegelgewächs. Die Früchte sind sehr lecker und süß wenn sie reif sind. Das Holz der Hartriegelgewächse ist hart und schwer, es geht sogar im Wasser unter. Der Rote Hartriegel wächst am Ufer der Murr fast überall. Die schwarzen Beeren sind ungekocht sehr bitter. Gekocht kann man sie zu Sirup, Saft, Likör und Gelee verarbeiten. In England ist der Strauch als Dogwood bekannt. Die Baumessenz soll dabei helfen die Vergangenheit aufzuarbeiten und negative Gefühle zu transformieren. Das Holz wurde für Türriegel verwendet, weil es so stabil und hart ist, auch für Spazierstöcke, Bogenbau und Speere. Kornelkirsche und Roter Hartriegel sind reich an Anthocyanen, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind kräftigend und helfen bei Magen-Darm-Beschwerden.
Der Holunder ist in diesem Jahr in vielen Gegenden sehr vertrocknet, teilweise wirkt er ganz abgestorben. Er hat noch im Frühjahr schön geblüht, doch die Beeren sind beinahe alle vor der Reife schon vertrocknet und abgefallen. Unsere Vorfahren ehrten diese Pflanze als heiligen Schutz- und Ahnenstrauch, zogen ihren Hut davor und beschnitten ihn nur, wenn sie vorher die Erlaubnis von der Pflanze gespürt hatten. Man sagte, einen Holunderbusch zu fällen, bringe Unglück und dass Haus und Hof sicher seien, solange der Holunder im Frühjahr blüht. Bei meinen Kräuterwanderungen hatten wir die Vermutung, dass die anhaltende Trockenheit zum Absterben der Holundersträucher geführt hat. Der Holunder wächst gerne über Wasseradern, die womöglich immer mehr versiegen.
Die Wacholderbeeren habe ich bei einem Besuch in Heimsheim auf einem Hügel gefunden, dieses Zypressengewächs ist sehr lecker, ein aromatisches Gewürz insbesondere für Eintöpfe. Es hilft bei der Verdauung, ist nierenstärkend, harntreibend, stoffwechselanregend und entgiftend. Ich habe gleich mal ein Glas davon gesammelt. Das Ruprechtskraut wächst nun auch wieder nach. Meine Lieblingspflanze für die Hautpflege und Stauungen am Hinterkopf.
Schön sind die Marienkäfer und andere Insekten, die man an den Pflanzen beobachten kann. Viele Bienen umschwirren schon den Efeu, sie warten offenbar darauf, dass sich die Blüten öffnen. Die verschiedenen Distelarten mit ihren bauschigen Samen sind kleine Kunstwerke, die Flockenblume kommt im Herbst besonders zu Geltung. Bei der Schafgarbe sieht man auf dem Bild gut, dass es ein Korbblütler ist und kein Doldenblütler, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. In diesem Jahr gibt es wieder Eicheln und Bucheckern, ein Hinweis auf einen kälteren Winder. Es gibt außerdem einen Spruch der lautet: "„Gibt es viel Weißdorn und Schlehen, frieren im Winter die Zehen.“ Dafür sammle ich auf jeden Fall schon mal viele Brennnesselsamen.
In diesem Jahr wurde ich von Grasmilben total zerstochen. Irgendwann wusste ich Bescheid, woher die Stiche kommen. Bei einer Kräuterwanderung hatten ein paar Teilnehmer*innen auch ein paar Stiche. Daraufhin habe ich ein Spray aus Lavendelhydrolat und Zitronella gemischt. Außerdem Neemöl gekauft, um befallene Stellen einzureiben. Nun besprühe ich meine Beine und Arme vorher mit dem Duft und habe keine weiteren Stiche mehr bekommen. Auch auf den Kräuterwanderungen habe ich das Spray herum gegeben, damit nichts passiert. Grasmilbensaison ist, wenn es warm und feucht ist, an der Murr und am Wüstenbach hatten sie sich offenbar sehr wohl gefühlt. Ich war froh, dass ich mit dem Spray auch weiterhin barfuß durch die Wiesen gehen konnte.