Im Mai 2021 hat sich die Sonne nicht so oft gezeigt, dafür gab es viel Regen. Sattes Grün bestimmt die Landschaft. Man spürt direkt, wie sich die Natur erholt nach den trockenen Sommern der vergangenen Jahre. Mir ist besonders der Löwenzahn aufgefallen, mit den riesigen Blättern und dann im Mai plötzlich hochwachsenden Stängeln, Blüten gibt es weniger, teilweise sind diese auch riesengroß, wie kleine Sonnen. Auch die Brennnesseln sind schon sehr hoch gewachsen und haben große Blätter. Den Bärlauch kann man in diesem Jahr bis spät in den Mai sammeln. Deshalb besteht ein wenig die Verwechslungsgefahr mit den Maiglöckchenblättern, da diese nun auch im Mai aus der Erde kommen und für Unerfahrene ähnlich aussehen könnten. Betrachtet man jedoch die Blattstängel, ist der Unterschied klar. Auch die Farbe und Festigkeit der Blätter ist sehr verschieden und der Geruch sowieso. Blau und lila Blüten sind im Mai wieder viele zu sehen: verschiedene Ehrenpreisarten, Vergissmeinnicht, Gundermann und Günsel. Dann später noch die Wiesenglockenblume, Wiesensalbei und der Beinwell. Der Beinwell ist nun auch besonders üppig, denn er braucht viel Wasser, um gut zu wachsen. Baldrian scheint es in diesem Jahr auch wieder viel zu geben. Ich verteile im Herbst die Samen an vielen Stellen, zumal ich die Pflanze sehr schätze. Sie bringt uns in unsere innere Mitte, ein Tee oder Tinktur aus Wurzel oder Blüten ist wirklich wirksam. Die geraden Stängel sind Ende Mai in die Höhe geschossen. Der Waldmeister blüht in diesem Jahr spät, dafür um so länger und üppiger. Ich habe viel davon gesammelt, der Duft ist so fein, für ein Schlafkissen oder auch für Tee trockne ich einige Stängel. Waldmeister muss man antrocknen lassen, damit der Duft entsteht, die Cumarine sind lympfabflussfördernd und stimmungsaufhellend. Waldmeister oder auch Waldfee genannt: für den Tanz in den Mai. Früher hat man sich Kränze aus Waldmeister um die Armgelenke gebunden. Waldmeister gehört zu den Rötegewächsen genau wie die Labkräuter, die dem Waldmeister auch sehr ähnlich sind im Blattaufbau. Das Klettenlabkraut eignet sich super zum Kränze binden. Das Wiesenlabkraut ist lecker im Salat.
Jeden Tag gehe ich für ein paar Stunden hinaus, um mich wieder verbunden zu fühlen. Es zwitschert und summt und brummt nun auch überall und das plätschern des Baches ist ebenso Balsam für die Ohren. Ich bade auch oft kurz in der Murr, um dann wieder ganz den Körper zu spüren. Schnell kommt man in stressige Gedanken, wenn man zu viel im Haus ist, oder sich zu viel in virtuellen Räumen aufhält. Das Echte ist draußen in der Natur, und das ist wunderschön und entspannend.