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Virtueller Kräuterspaziergang Juni 2021

Beim Johanniskraut sind mir in diesem Jahr die hellen und dunklen Punkte auf Blättern und Blüten besonders aufgefallen. Auch die Blüten scheinen besonders kräftig zu leuchten. Bald ist Vollmond und gute Erntezeit für das Kraut, dass bei Winterdepression und Lichtmangel helfen soll. Also dieses Kraut wird für die Winterzeit gesammelt und in Bündeln getrocknet. Ich werde dieses mal wieder ein Rotöl machen, zumal die Öldrüsen wirklich üppig aussehen. Bisher ist mein Rotöl nie so toll geworden. Ölauszüge sind nicht so einfach, finde ich, da ist es sehr wichtig, dass die Kräuter wirklich trocken sind und auch die Mondphase beim Ernten spielt eine Rolle.

 

Die Maiglöckchen blühen noch im Juni, alles ist noch schön grün und zum Glück hat es im Mai so viel geregnet, dass sich die Natur von den trockenen Sommern weiter gut erholt hat. Schmetterlinge und Bienen sehe ich trotzdem noch nicht so viele, wie noch vor ein paar Jahren. Der Klatschmohn wirkt oft etwas ausgebleicht und war auch schnell verblüht: die Pflanze, die symbolhaft für die leidenschaftliche Liebe steht. Das Rot für die Lebensfreude und die schwarzen Samen in den schönen Samenkapseln sind Sinnbild für die anschließende oft unvermeidliche, depressiven Verstimmung.

 

Der Baldrian wächst in diesem Jahr zum Glück auch wieder üppig, auch eine Pflanze, die uns hilft bei uns zu bleiben, von dunklen Gedanken ins Helle zu kommen. Ich schätze die Blüten sehr, pass aber auch auf, dass ich nicht zu viel sammle und auch selbst die Samen verteile, damit es im nächsten Jahr wieder Baldrian gibt. Man benötigt auch wirklich nur ganz wenig, damit es wirkt.

 

Auch der Holunder blüht sehr schön. Im letzten Jahr gab es kaum Beeren, weil es so trocken war und die Holunderbüsche sahen sehr vertrocknet aus. Der Holunder ist ein bedeutender Busch oder Baum unserer Vorfahren. Er galt als Tor zur Anderswelt und wurde hoch verehrt.

 

Walderdbeeren sind einfach total lecker. Immer wieder kommt die Frage wegen dem Fuchsbandwurm. Da wurden wir offenbar früher ziemlich "geframed", will heißen, uns wurde was "eingetrichtert", indem es immer wieder gesagt wurde. Zum Glück kann man  heutzutage ganz gut recherchieren und herausfinden und vergleichen, was wirklich gefährlich ist. Also der Fuchs läuft erst mal genauso über kultivierte Erdbeerfelder wie im Wald herum und außerdem gehen neuere Studien davon aus, dass der Fuchsbandwurm nur bei direktem Kontakt mit frischem Kot von Fuchs oder Hund auf den Menschen übertragen werden kann, da wir Menschen eigentlich kein Wirt für diesen Wurm sind, also man wird womöglich eher vom Blitz getroffen, als sich beim Erdbeer- oder Kräuteressen direkt in der Natur was einzufangen. Es ist sowieso erstaunlich, wovor Menschen Angst haben und dann Sachen machen, die nun wirklich ganz unmittelbar und augenscheinlich gefährlich oder ungesund sind. 

 

Interessante Brennnesselmutationen habe ich in diesem Jahr gefunden. Eine Pflanze hatte an einer Blattachse sogar vier statt zwei Blätter. Im Juni blüht die Brennnessel und man kann die weiblichen und männlichen Pflanzen unterscheiden. Die männlichen Blütenpollen werden oft als Samen angesehen, da sie rund und prall aussehen. Doch die Samen sind nicht gelb und kommen normalerweise erst im Juli.

 

Blätter vom Löwenzahn und Wiesenpippau zeige ich immer gerne auf meinen Kräuterwanderungen und grabe dann auch die Wurzeln aus, um zu zeigen, dass man viele Aspekte einer Pflanze kennen sollte, um sie sicher bestimmen zu können.

 

Es gibt noch so viel zu entdecken. Die Gräser sind im Licht so wunderschön und ich kenne diese noch kaum. Nach und nach werde ich auch diese besser kennenlernen.

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