Die letzten Wochen waren innerlich wie auch äußerlich von Wandel geprägt. Schon lange wollte ich meine Terrasse renovieren und umgestalten. Der Boden über dem Kellereingang ist undicht, die Betonmauer sollte weg und die Terrasse größer und schöner werden. Erst ging so gar nichts, keine Handwerker, die einen Kostenvoranschlag machen wollten oder auch keine Zeit oder Interesse hatten und dann hab ich mir auch noch einen Virus eingefangen und konnte ein paar Tage gar nichts machen und war dann tagelang schlapp. Ich war vermutlich wieder zu ungeduldig, hab es nicht gut auskuriert und wurde dann noch mal so richtig krank, wie ich es schon mal vor sieben Jahren war, als meine Nieren überlastet waren. Ich hab überlegt, was stimmt nicht? Wo bin ich noch unbewusst oder nicht achtsam mir gegenüber? Vor sieben Jahren war die Krankheit für mich ein Wendepunkt im Leben, meine sichere Arbeitsstelle aufzugeben und das zu tun, was ich eigentlich will. Auch diesmal ist es zu einer Zeit gekommen, wo ich mich innerlich etwas gestresst fühlte. Ich fühlte, ich muss noch mehr im Hier und Jetzt leben, Wünsche und Erwartungen noch mehr abstellen, möglichst nur kurzfristig planen, Zeit und Raum lassen zu erkennen, was das Leben mir zuträgt. Mein Körper musste schon so durch manchen Schmerz gehen, weil ich (zum Glück) weder Schmerzmittel noch Antibiotika vertrage. Diesmal habe ich gelernt, den Schmerz fließen zu lassen, das kann sogar angenehm sein. Die Wende kam dann nach Schwitzen und Fieber, dann juckte mein Rücken auf einmal. Ich hatte ein bisschen gehofft, dass mir vielleicht jetzt Flügel wachsen. Aber nein, es waren nur Pickel, ein Hautausschlag.
Und nun läuft alles wie von selbst: ich habe einen Handwerker beauftragen können, der am nächsten Tag mit seinem Team kam und in zwei Tagen, Mauer und Erde abgebaut hat und das mit bester Laune, enormen Geschick und interessanten Gesprächen. Die Erde kann ich gut auf meinem Grundstück mit Hanglage brauchen, da ich eine Ebene vergrößern möchte, meine zweite Baustelle gerade. Mein Sohn hat zum Glück auch gerade etwas Zeit, sodass er beim Erde schleppen viel helfen konnte. Steine für die neue Natursteinmauer, die ich zum größten Teil selbst aufbauen will, sind nun auch schon bestellt und der Handwerker für Boden und Abflüsse ist beauftragt und macht bald weiter. Mit so einer Natursteinmauer kann man nicht viel falsch machen. Fällt sie zusammen, baut man sie wieder auf, soll sie woanders hin, setzt man sie einfach um. Da ist ein Betonmauer wesentlich weniger flexibel und auch längst nicht so schön.
Wie meine äußeren Baustellen ist auch innerlich alles noch im Werden. Ich möchte in Zukunft weniger Seminare machen, obwohl ich viele Anfragen bekomme. Ich merke, dass mir das häufige unterwegs sein und die dann doch eher flüchtigen Kontakte auf Dauer nicht so gut tun. Für ein paar Jahre war das sehr spannend für mich, doch eigene Projekte blieben dadurch liegen.
Ich möchte es mir hier in Burgstall schön machen, kleine Seminare weiterhin und noch mehr Zeichnungen und Bücher machen. Man wird schnell in eine Richtungen gezogen und muss sich wohl immer wieder selbst fragen, ist es das, was ich machen möchte und mir gut tut? Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten. Lasse ich mich von anderen leiten, Dinge zu tun, oder kommt es aus meinem Inneren? Nur, was aus dem Inneren kommt, ist das, was mich wirklich zufrieden und glücklich macht. Sich zu fragen, mache ich etwas wegen Geld oder Anerkennung, oder weil ich es will? Anerkennung und genügend Einkünfte kommen dann meiner Erfahrung nach automatisch.