Neuerdings kann man Wildkräuter auch in Gärtnereien kaufen. Die Brennnesseln waren ausverkauft. Brennnessel, Wegerich, Löwenzahn, Schafgarbe und Waldmeister gab es. Ganz verstehen kann ich es nicht, dass man diese Pflanzen in einem Plastikpflanztopf anbietet, wo sie doch fast überall und massenhaft von selbst wachsen. Aber so sieht man mal, was für Werte so eine Wiese in sich hat!
Ansonsten konnte ich in diesem April nicht so viel hinaus, da ich einige Zeit krank war. Nach sieben Jahren wieder eine Nierenbeckenentzündung vermutlich nach einer nicht auskurierten Virusinfektion. Damals half mir die Brennnessel sehr. Diesmal schien sie mir nicht zu helfen, dafür schmeckte mir der Löwenzahn in der Zeit ausgesprochen gut. Es wird auch empfohlen 10 Blätter oder Stängel täglich über ein paar Wochen zu essen, eine stärkende Kur für Magen und Leber. Der Löwenzahn war lange nur nah am Boden, da es auch im April noch Bodenfrost gab, doch Ende April streckten sie sich in die Höhe und blühten wieder üppig. Es gab eine Zeit, da wurde auch bei uns der Löwenzahn gehegt und gepflegt, weil man ihn sehr vielseitig nutzte: Blätter, Blüten und Wurzeln und auch die Stängel. Die Blüten schmecken sehr lecker und süß, wenn sie Sonne abbekommen haben. Nach einem Regen sind sie nicht so süß. Ich lasse in diesem Jahr den Löwenzahn auf jeden Fall auch in meinem Garten wachsen, eigentlich sieht er genauso schön wie Ringelblumen aus, die bei mir irgendwie nicht wachsen wollen. Schon seltsam, dass man viele besonders wertvolle Pflanzen aus dem Garten verbannt. Doch offenbar gibt es da einen Wandel, wenn es immer mehr Wildpflanzen für den Garten zu kaufen gibt.
Ansonsten wird es Ende April so grün und saftig, die Kräuter in einer großen Fülle, dass das Sammeln nun sehr schnell und einfach geht.
In diesem Jahr habe ich auch die Herbstzeitlosen, die ihre Blätter im Frühjahr austreiben genauer angesehen. Diese Pflanze ist sehr giftig, man könnte sie mit Bärlauch verwechseln, doch der Standort ist ein ganz anderer. Herbstzeitlosen brauchen viel Sonne, wachsen meist auf sonnigen, eher kargen Hängen.