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Brennnesselwochen in Winterthur (Schweiz)

Vor gut einer Woche war ich bei den Brennnesselwochen in Winterthur mit einem Seminar und einem Vortrag vertreten. Doris Abt und Martin Hofer hatten mich eingeladen. Ich bin sehr dankbar für diesen Austausch. Doris und Martin versuchen die Brennnessel und ihre Vorzüge ins Bewusstsein der Landwirte, Textilhersteller oder auch andere Unternehmen zu bekommen. Einige Restaurants, Apotheken und die Bücherei waren mit Speisen, Ständen oder Mitmachaktionen beteiligt. In der Innenstadt waren Brennnesseln in Töpfen mit Infotafeln verteilt. Die Initiatoren Doris und Martin sind wie ich schon seit 7 Jahren intensiv mit der Pflanze verbunden und engagieren sich. Die Rückmeldungen sind immer sehr interessiert, doch eine wirtschaftliche Umsetzung in größerem Maße lässt auch hier noch auf sich warten. Die Brennnessel lässt sich nicht für das schnelle Geld ausnutzen, doch sind wir überzeugt, dass sie einen großen Nutzen für uns Menschen hat. Wie auch in Deutschland gibt es viele kleinere Forschung dazu, doch fehlen noch größere Investoren, um mit der Brennnessel in größerem Umfang etwas zu produzieren. 

 

Ich durfte bei Doris und ihrer Familie im wunderschönen Bauwagen mit Grammophon übernachten. Der Garten ist schön wild mit Katze, Brennnesseln und wunderschönen Bäumen und Plätzen zum verweilen. Wir hatten allerdings gut zu tun. Abends und morgens vor dem Seminar noch Brennnesseln sammeln, Pesto zubereiten und den Wagen packen. 

 

Bei sonnigem, sogar heißem Wetter konnten wir dann in der Gärtnerei der Stadt Winterthur die Teilnehmerinnen für unser Seminar begrüßen. Diesmal nur ein kurzes Seminar für ein paar Stunden. Ich musste mich sputen, um möglichst viel unterzubringen, da ich mich schlecht entscheiden kann, was ich von all den spannenden Sachen auslasse. Der Schwerpunkt lag beim Nadelbinden. Spinnen und Papierschöpfen konnte ich in der kurzen Zeit nur kurz zeigen. Auf dem Gras im Schatten konnten wir barfuß sitzen und es hat sehr viel Spaß gemacht. 

 

Zu Mittag haben wir nur ein kurze Pause gemacht. Es gab superleckeren Gazpacho (kalte Gemüsesuppe) von Martin gemixt. Dazu Brennnesselpesto und noch ein paar weitere Brennnesselkostproben. Ganz besonders gut schmeckte das Brennnesselbier, das Doris in einer Brauerei hat brauen lassen. Es war in diesem Jahr besonders gut geworden. Ich habe mir gleich mal 10 Flaschen mitgenommen. Ebenso ein Brennnesselpflückset zum schmerzfreien Brennnesseln sammeln. Wunderschön genäht und mit Pflanzenfarben gefärbt mit einem Sammelbeutel aus aufgetragenen Seidensaris genäht. Ich war sehr beeindruckt, was Doris und Martin schon alles an Projekten in den letzten Jahren gemacht haben. Sie sind beide Umweltberater für Firmen, um diese beim Thema Nachhaltigkeit zu unterstützen. In der Schweiz gibt es für Firmen dafür ein Zertifikat, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. 

 

Am Nachmittag sind wir dann noch durch Winterthur gebummelt und haben uns auch die Brennnesseltöpfe angeschaut. Dort gab es Wasserbecken und Brunnen in den Einkaufsstraßen und Kinder und Erwachsene badeten darin, so heiß war es. So lässig hatte ich die Schweizer gar nicht erwartet, es ist eine ausgesprochen schöne Innenstadt mit vielen Gaststätten und Cafés draußen. 

 

Viel Zeit hatten wir aber nicht, am Abend habe ich noch einen Vortrag über die Brennnessel in der Stadtbibliothek gehalten. Monika, die Organisatorin hatte viel Werbung dafür gemacht und auch mein Buch angepriesen, so dass trotz des schönen Wetters einige sehr interessierte Gäste gekommen waren. Für mich war es eine Premiere, ich hatte eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet, mit vielen Inhalten aus meinem Buch, kurz zusammengefasst. Beim hinausgehen hatte Monika gehört, wie ein Zuhörerin sagte, sie hätte noch gut eine weitere Stunde zuhören können. Das hat mich sehr gefreut. 

 

Dann war immer noch nicht Schluss. Es gab dann noch einen Film: The last Pig, das letzte Schwein. Mit anschließender Diskussion, die wirklich nicht einfach war, da es zum Thema Fleisch sehr unterschiedliche Positionen und Sichtweisen gibt. Es war interessant zu sehen, dass man bei einem direkten Austausch ohne ein Gegeneinander und respektvoll auch kontroverse Sichtweisen austauschen kann. Doris war auch für das Interview vorne und obwohl sie auch schon ziemlich erschöpft war von den zwei Brennnesselwochen und dem heißen Tag, hat sie sehr verbindende Worte gefunden. Ich bin sehr dankbar, dass ich wieder so besondere Menschen kennenlernen durfte. 

 

Am nächsten Tag hatte ich dann frei, und welche Freude, es gab in der Innenstadt von Winterthur einen großen Flohmarkt. Ich liebe Flohmärkte. Bei Flohmärkten begegnet man so vielen Menschen auf sehr entspannte Art und ein paar schöne Klamotten hab ich auch ergattert. 

 

Bin gespannt, ob es im nächsten Jahr wieder Brennnesselwochen dort gibt oder vielleicht auch mal in anderen Städten, das wäre toll.

 

Danke Doris Abt für einige der Fotos hier, und dass ich sie veröffentlichen darf.

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