Eine Kräuterwanderung mit dem Thema Hexen und Zauberer, passend zu Samhain oder Halloween. Bei meinem Vorbereitungsrundgang habe ich auch spannende Pflanzen dafür entdeckt, der Stechapfel, der ursprünglich aus Amerika stammt und bei den Azteken rituell verwendet wurde. Die Waldrebe, die zu Unfug anregen soll, aber auch für Weisheit und für einen beweglichen und offenen Geist steht. Das Eisenkraut zum ausfegen von Altären, der Efeu, aus dem man schöne Kränze binden kann, und den sogar Kaiser trugen als Zeichen der Ehre. Aus den Schlehdornzweigen werden Zauberstäbe geschnitzt und auch bei der Kräuterwanderung haben einige sich gleich in die Hecke gestürzt, um die leckeren Beeren, die nun schon sehr mild sind, zu essen und Zweige zu schneiden. Ich hatte nämlich erzählt, dass ich mit meinem Zauberstab sonniges, regenfreies Wetter gezaubert habe. Es hatte offenbar funktioniert! Dabei gab es auch ein paar Kratzer auf der Haut, auch dass ist nicht schlimm, früher gingen Menschen absichtlich durch dornige Hecken, für eine Art Aderlass und auch heute gibt es Heilbehandlungen, die einen Gang durch die Hecke simulieren, das Baunscheidtieren.
Zum Glück hatte ich die Kostproben vorher fotografiert, die waren sehr schnell weg. Es gab einen Zaubertrank mit Schlehensaft und Brennnesseltee, Brennnesselpesto, Brennnesselsamenenergiekugeln, und dann hatte ich noch in Rum eingelegte Schlehen für die Erwachsenen und getrocknete Schlehen für die Kinder dabei. Dazu ein Saatenknäckebrot mit Brennnesselsamen.
Wir haben desöfteren auch gegraben: die Nelkenwurz, Meerettich, Wilde Karde, Löwenzahn, um auch das Aussehen, den Duft und Geschmack von Wurzeln kennen zu lernen. Im Herbst ziehen sich die Pflanzenkräfte in die Wurzeln zurück und somit ist Herbst und Winter auch Wurzelzeit.
An einer abgelegenen Stelle war der Stechapfel. Auch viele Brennnesseln gab es dort und so war es eine ideale Stelle für eine Geschichte. Diesmal von den 6 Schwänen: Durch Brennnesselhemden wurde ein Fluch gelöst und die Schwäne wurden wieder zu Prinzen. Die Pflanze für das Hier und Jetzt, die Pflanze, die einen wieder auf den Boden bringt. Wir sollten mehr zaubern, wieder das zaubern lernen, alte Flüche auflösen, alte Glaubenssätze ablegen. Die Pflanzen zeigen uns die Magie und helfen dabei.
Der Efeu wurde in Burgstall leider an vielen Bäumen gekappt, dabei schützt er die Bäume sogar. Dass Efeu den Bäumen schaden könnte, glauben leider immer noch sehr viele Leute, zumal er oft an alten oder kranken Bäumen hochklettert. Doch er stützt diese Bäume und beschattet die Stämme durch ihre Blätter, sodass diese eher länger leben, durch den Bewuchs.
Danke an Tin, für einige der Fotos, die ich hier veröffentlichen darf. Auf den Bildern ist manchmal ein Hund zu sehen. Ich bitte darum, keine Hunde zur Kräuterwanderung mitzunehmen. Es soll sich jeder wohlfühlen und nicht jeder mag Kräuter sammeln, wo Hunde laufen. Dankeschön.