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Virtuelle Kräuterwanderung September 2021

Herbst ist Erntezeit. Es gibt Früchte und frisch nachwachsende Kräuter. Besonders in diesem Jahr wächst alles sehr üppig und saftig nach.

 

Ich bin auch sehr froh, dass der Hang im Murrtal sich wieder erholt hat. Obwohl er unter Naturschutz steht wurde er in den letzten Sommern bis auf die Grasnarbe kahl geschnitten, Schmetterlinge und Bienen mussten sich woanders Nahrung suchen. Die Pflege wurde jetzt von jemanden übernommen, der sich offenbar auskennt. Es wurde Im August nur ein kleiner Teil sorgsam geschnitten. Dort wächst der Majoran frisch nach, das kommt mir sehr zu gute. Und auch die Schmetterlinge kommen zurück. Im Sommer gab es meist kleine Falter und auch nicht besonders viele. Dann habe ich viele Raupen von Edelfaltern an den Pflanzen entdeckt. Und nun sieht man auch wieder mehr Tagpfauenauge und den Nesselfalter herumfliegen. 

 

Die Schafgarbe ist in diesem Sommer nicht so gut gewachsen, ihr fehlte wohl die Sonne. Anfang September gab es ein Zeit lang viel Sonnenschein, sodass ich sogar wieder rosafarbene Exemplare entdeckt habe, diese sollen besonders heilkräftig sein. 

 

Auf meinen Kräuterwanderungen gehe ich auch auf ähnlich aussehende Pflanzen ein. Wie den Sauerampfer und der Krause Ampfer, die eigentlich nur in der Blüte ähnlich sind. Der Meerrettich wird oft gar nicht erkannt, da er dem Krausen Ampfer mit den Blättern ähnlich ist und kaum jemand erwartet, dass man Meerretich wild finden kann. Bei uns wächst er sogar sehr häufig. 

 

Ich habe mir angewöhnt bei meinen Spaziergängen etwa 10 Löwenzahnblätter direkt von der Wiese zu essen. Das stärkt Magen und Verdauung enorm. Nicht umsonst bekam Theseus 30 Tage lang Löwenzahn als Speise, um sich für den Kampf mit den Minotaurus zu stärken. Er gewann und die Tyrannei hatte ein Ende. Der Minotaurus war ein Ungeheuer, das jedes Jahr 7 junge Männer und 7 junge Frauen als Speise verlangte, um nicht noch mehr Unheil anzurichten. Würden wir uns alle mehr von Wildpflanzen ernähren, so ist meine Überzeugung, würde uns auch einiges an Unheil erspart bleiben.

 

Beim Löwenzahn muss man nur ein bisschen schauen, dass man nicht den Wiesenpippau erwischt, die Blätter sehen in der Rosette ganz ähnlich aus, die Wurzeln unterscheiden sich aber sehr. Wiesenpippau schmeckt nicht so gut, ist aber nicht giftig.

 

Giftig hingegen ist die Herbstzeitlose. Der Inhaltsstoff Colchicin, es soll ähnlich giftig sein, wie Arsen. Im Herbst kommen nur die Blüten zum Vorschein. Im Frühjahr dann zuerst die Blätter, die mit Bärlauch verwechselt werden könnten, wenn man sich so gar nicht auskennt. Ich will in dem Zusammenhang noch einmal erwähnen, dass "Gift" im englischen Geschenk bedeutet. Und früher waren tatsächlich gerade die giftigen Pflanzen hoch angesehen. Man musste sich natürlich mit der Dosierung und Zubereitung gut auskennen, dann waren gerade die giftigen Pflanzen hochwirksame Medikamente. Colchicin soll Zellteilung und Entzündungen hemmen. 

 

Vom Weißdorn gab es schon im letzten Jahr besonders viele Früchte. Der Weißdorn ist eine ausgesprochene Herz-Pflanze. Sie stärkt das Herz und beruhigt es. Wenn das Herz ruhig ist, sind wir auch mental stark und vor allen Dingen auch "herzlich" zueinander. Die Früchte kann man direkt vom Strauch essen oder Sirup oder Mus zubereiten, einen Herzwein herstellen oder die Früchte trocknen und einen Tee damit genießen.

 

Der Holunder hat sich zum Glück in diesem Jahr erholt. Es gab sogar ein paar Früchte. Im letzten Jahr waren Blätter und Früchte im September schon komplett vertrocknet. Der Holunder als unser Ahnenstrauch, er sollte uns sehr wichtig sein.

 

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